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Das Fischen begann drei Tage, nachdem die „TRAWLING LADY“ das Sturmgebiet durchfahren hatte. Das Wetter war noch immer ungemütlich, doch die See hatte sich soweit gelegt, dass der Trawler mit normaler Fahrt seinem Ziel entgegensteuern konnte.
Die letzten zwei Tage hatte die Besatzung genutzt, um das Fanggeschirr vorzubereiten. Das Schleppnetz war nochmals überprüft worden, ebenso die Kurrleinen und Scherbretter. Sämtliche Kühlkammern waren gleichmäßig mit Eis versorgt, das bereits vor Phils Ankunft an Bord gebunkert worden war.
Das Schiff war bereit und die Männern fieberten dem ersten Ausbringen des Schleppnetzes entgegen.
Kurz vor Anbruch des sechsten Tages auf See weckte ein gut gelaunter Sheary die Männer über die Bordsprechanlage.
„Jungs, heut’ woll’n wir fischen! Macht euch bereit, in drei Stunden geht das Netz über die Kante.“ (...)

(...) Das Arbeitsdeck des Trawlers war hell erleuchtet.
Die vier starken, auf dem Dach des Ruderhauses montierten Halogenlampen leuchteten den gesamten Heckbereich mit gleißendem Licht aus.
Die Lichtstrahlen durchschnitten den starken Regen, der mittlerweile eingesetzt hatte. Phil schaute sich um und warf einen genaueren Blick auf den Farbmonitor der Fischlupe.
Sheary hatte ein Gebiet angefahren, das mit Unterwasserbergen durchsetzt war. Die Wassertiefe betrug hier größtenteils nicht mehr als hundert Faden, einige Berge erhoben sich bis auf sechzig Faden unter der Wasseroberfläche.
Zwischen den Bergen jedoch zeigten sich Canyons mit weitaus größeren Wassertiefen. Hier stand der Fisch!
Die Lupe zeigte größere Schwärme zwischen den Bergen und darüber an.
Sheary betrachtete angespannt den Bildschirm und bediente gleichzeitig mit einer Hand das daneben montierte LORAN-C Gerät.
„Sieht für’n Anfang gar nicht so schlecht aus, Phil“, begann er.
„Wir werden jetzt einen Kurs plotten und anschließend die ganze Strecke mit dem Netz abfischen. Übernimm das Ruder, um meine Kursänderungen auszuführen. Alles klar?“
„Aye, Skip’, bin bereit.“ Sheary nannte die Gegend, in der sie sich jetzt befanden, die Black Peaks’n Holes. Eine treffende Bezeichnung.
Das gesamte Gebiet umfasste nicht mehr als etwa zwanzig Quadratmeilen und der Meeresgrund war dort sehr uneben. Er hatte es vor Jahren zufällig auf einer Heimreise von den Grand Banks entdeckt. (...)

(...) Es war auf keiner Seekarte vermerkt, weil es abseits der üblichen Fanggründe lag und Sheary vermied es, in Anwesenheit von anderen Skippern darüber zu sprechen.
Er hatte im Laufe der Jahre viele Reisen dorthin unternommen und Aufzeichnungen über Fangergebnisse und Wetter gemacht, die ihm nun zugute kamen.

Er war zur richtigen Zeit am richtigen Ort – und er wusste es.